Frage der Woche vom Soester Anzeiger: Seit 2017 gibt es in Soest die Ehrenamtskarte: Wer mindestens 5 Stunden pro Woche oder mindestens 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist, bekommt sie - und hat Anspruch auf Rabatte und Vergünstigungen in ganz NRW. In Soest gibt es etwa 120 Karteninhaber. Die Frage: Werden die so wichtigen Ehrenamtler für Ihr Engagement ausreichend gewürdigt? Welche anderen Wege gibt es, um das Ehrenamt attraktiver zu machen und mehr Menschen dafür zu begeistern? Sollte die Stadt für die eigenen Ehrenamtler zusätzliche Vergünstigungen anbieten, zum Beispiel freien Eintritt ins Aquafun oder Ähnliches? Und: Sollten auch Ehrenamtler wie Ratsmitglieder oder Übungsleiter trotz ihrer Aufwandsentschädigungen mehr Würdigung erfahren?
Soest, 3.12.2019 Antwort für die Fraktion BG-Junges Soest:
Es gibt in Soest den vom Land geförderten „Heimatpreis“ (5000 €, seit 2019), die Ehrenamtskarte (seit 2016) und den „Soester Bürgerpreis“ (1000 €, seit 1987). Zudem erfolgen Ehrungen in den Vereinen und Organisationen. Die Würdigungen sind für die Freiwilligen motivierend und wichtig. Doch mit mehr Preisen werden wir nicht mehr Menschen für das Ehrenamt gewinnen. Etwas Gutes zu tun, ist den meisten wichtiger als die offizielle Würdigung. Daher gibt es zum Glück auch viel mehr Ehrenamtliche als Preisträger oder Besitzer der Ehrenamtskarte.
Die Nachwuchssorgen der Vereine und der Kommunalpolitik liegen oft an der mangelnden Zeit der Schüler und Berufstätigen mit langen Schul- und Arbeitstagen. Das Ehrenamt müsste fester Bestandteil des Unterrichts sein. Zusätzliche steuerliche Maßnahmen könnten ein weiterer Anreiz sein, damit sich auch künftig ausreichend ehrenamtlich Tätige für das Gemeinwohl engagieren.
Maria-Luise Pepinghege, Ratsmitglied der BG-Junges Soest e.V. (915 von 920 Zeichen inkl. Leerzeichen, die uns der Soester Anzeiger als Wählergemeinschaft zur Verfügung stellt)